Stadtregionale Ausgleichsstrategien als Motor einer nachhaltigen Landnutzung

Region Stuttgart

 

Region Stuttgart

Die Region Stuttgart wir durch die Landeshauptstadt Stuttgart (Stadtkreis) und die fünf angrenzenden Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr-Kreis gebildet. Sie umfasst insgesamt 179 Städten und Gemeinden mit rund 2,8 Mio. Einwohnern auf 3.654 km² Fläche.

Mit einer durchschnittlichen Einwohnerdichte von 749 Einwohnern je Quadratkilometer (2015) ist die Region Stuttgart im deutschen und europäischen Vergleich sehr dicht besiedelt. Dabei steht jedoch ein überwiegender Teil der Kommunen mit weniger als 10.000 Einwohner hochverdichteten Stadträumen entgegen, in denen die Mehrheit der Arbeitsplätze zu finden sind. Das Auspendeln aus der Wohnortskommune ist für viele Menschen Alltag.

Als Wirtschaftsstandort ist die Region von europaweiter Bedeutung. Die Zahl der Erwerbstätigen liegt derzeit rund 1,2 Mio. Menschen (27% des Landes Baden-Württemberg), das BIP der Region betrug zuletzt 124 Mrd. Euro (ca. 30 % des Landes). Insbesondere der Fahrzeug- und Maschinenbau aber auch die Kreativwirtschaft und die IT-Branche ziehen Neubürger an.

Im Jahr 2016 lag der Anteil an Siedlungs- und Verkehrsfläche mit rund 23 % deutlich über dem Landesdurchschnitt von 14,5 %. Dennoch herrscht ein gravierender Flächenbedarf v.a. für Wohnflächen und den Ausbau der Infrastruktur.

Der Anteil an landwirtschaftlichen Flächen liegt mit 45 % trotz hoher Siedlungsanteile im Landesdurchschnitt. Die Böden der Filderebene zählen zu den fruchtbarsten Deutschlands. Die Landwirtschaft sieht sich jedoch aufgrund der Siedlungsentwicklung immer mehr der Konkurrenz anderer Nutzungen ausgesetzt. Dazu zählt nicht nur die Bebauung von Flächen sondern auch der ökologische Ausgleich solcher Eingriffe.

Das Albvorland, der Schwäbische Wald im Nordosten der Region und ackerbaulich geprägte Räume mit unterschiedlichen topografischen Ausprägungen sind einige Beispiele für die hohe Vielfalt an Landschaftsräumen in der Region. Der Neckar durchfließt den Raum in seinem charakteristischen Tal von Süd nach Nord mit einer Wasserspiegelhöhe von 170mNN, wohingegen die Albhochfläche im Süden der Region eine Höhe von bis zu 835mNN aufweist.

Für die Lebens- und Umweltqualität ist der Erhalt dieser landschaftlichen Vielfalt von großer Bedeutung. Bislang findet dieser Aspekt auf der Ebene des Verbands Region Stuttgart als „Landschaftspark Stuttgart“ mit Masterplänen für Teilräume Eingang. Trotz des bestehenden Flächendrucks wird dieses Wissens um naturräumliche Zusammenhänge, ökologischer, landschafts- und naherholungsbezogener Potenziale auf kommunaler Ebene nicht effektiv für die Freiraumentwicklung genutzt.