Verband Region StuttgartAbteilung Planung |
![]() |
Der Verband Region Stuttgart ist als Träger der Regionalplanung verantwortlich für die Abstimmung raumbedeutsamer Flächenansprüche. Mit der Aufnahme von Trassen großer Infrastrukturmaßnahmen wie Neu- und Ausbau von Straßen und Schienen in die Raumnutzungskarte des Regionalplanes sowie dem Einstieg in die Planung zur Sicherung von Gebieten für Windkraftanlagen werden Eingriffe in Natur und Landschaft planerisch vorbereitet, die erhebliche Ausgleichsmaßnahmen nach sich ziehen. Gleiches gilt für die ebenfalls in der Raumnutzungskarte ausgewiesenen Schwerpunkte für den Wohnungsbau bzw. Industrie und Gewerbe, die dem anhaltenden Wirtschaftswachstum und der damit verbundenen Einwohnerentwicklung Rechnung tragen. Auch die Realisierung der Schwerpunkte – oft im interkommunalen Verbund – generiert in absehbarer Zeit ein außergewöhnlich hohes Ausgleichserfordernis, das von den betroffenen Kommunen nicht ad hoc und in naturschutzfachlich befriedigender Weise erfüllt werden kann. In diesem Zusammenhang wurde bereits mehrmals der Wunsch besonders betroffener Kommunen nach einer interkommunalen Herangehensweise bei der Suche nach Ausgleichsmaßnahmen an den Verband Region Stuttgart herangetragen. Parallel dazu wurden teilweise Überlegungen des Verbandes nach Neuausweisung von Wohnbau- bzw. Gewerbeflächen unter Hinweis auf die nicht zu lösenden Probleme der Flächenbereitstellung für die Kompensation von den Kommunen abgelehnt.
Es zeichnet sich demnach ab, dass neue Wege gefunden werden müssen, das Kompensationserfordernis über Gemeindegrenzen hinweg zu decken, auch um den vom Gesetzgeber geforderten hohen naturschutzfachlichen Standard wahren zu können und den Konflikt mit der sowohl vom Wachstum der Siedlungen als auch von den Kompensationsmaßnahmen betroffenen Landwirtschaft zu entschärfen. Gleichzeitig bietet sich dadurch die Gelegenheit, den regionsweiten Biotopverbund, der im Auftrag des Verbands Region Stuttgart konzeptionell erarbeitet wurde, in Teilbereichen zu realisieren. Im Hinblick auf die hohe und weiter steigende Nachfrage nach Flächen stellt sich auch die Frage nach möglichst flächensparender Kompensation.